Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Vollmilchschokolade und Lebkuchen gar nicht so ungesund sind, wie man bisher angenommen hat.
Deshalb ist Schokolade nicht so ungesund wie gedacht
Das konnte jetzt durch das Ernährungsprogramm MillionFriends festgestellt werden. Hierbei misst man zwei Wochen lang seinen Blutzucker über einen Sensor, führt ein Ernährungstagebuch und lässt sein Mikrobiom analysieren. Die anonymisierten Daten der Teilnehmer werden gesammelt und regelmäßig in Kooperation mit dem Institut für Ernährungsmedizin an der Uni Lübeck ausgewertet. Die Ergebnisse, die jetzt dabei herausgekommen sind, sorgten bei uns für große Freude.
Zu Weihnachten hatte sich das Team etwa 800 typische Weihnachtsmahlzeiten genauer angeschaut – und ist dabei auf ein überraschendes Phänomen gestoßen: Schokolade ließ den Blutzucker gar nicht so sehr nach oben schnellen, wie man vielleicht erwarten würde. Und: Sie zog nicht nur in Tafel-Form eine relativ moderate Blutzuckerreaktion nach sich, sondern erwies sich auch in Kombination mit Lebkuchen als Blutzucker-Senker.
So beeinflusst der Blutzucker dein Körperfett
Der Hintergrund: Der Blutzucker ist entscheidend beim Abnehmen, denn je stabiler er ist, desto weniger Hunger haben wir – und desto leichter fällt es uns, langfristig weniger zu essen, die Energiebilanz negativ zu halten und so unser Körperfett zu reduzieren. Zudem stabilisiert Fett den Blutzucker und sorgt dafür, dass kein Blutzucker-Tsunami im Körper ausgelöst wird.
Geringere Blutzuckerausschläge entlasten nicht nur den Stoffwechsel, sie wirken auch Heißhungerattacken entgegen, bremsen die Fetteinlagerung und beugen Krankheiten wie Diabetes, Adipositas und sogar Herzinfarkten vor.
Fett ist schlecht? Nicht unbedingt!
Die Auswertung des Forscherteams zeigt einen weiteren Aspekt auf, der beim Abnehmen lange unterschätzt wurde: Fett kann gegen Fett wirken. In Maßen kann das durchaus der Fall sein. Aber natürlich muss auch die Kalorienbilanz stimmen und der Fokus auf Fetten liegen, die überwiegend ungesättigte Fettsäuren enthalten.
Auch die relativ moderate Blutzuckerreaktion beim Marzipanstollen erklärt durch den „Schlank-durch-Fett-Effekt“: Vollmilchschokolade oder Marzipan zeichnen sich durch einen hohen Fettanteil aus. Dieses Fett führt bei vielen Menschen dazu, dass sie die Kohlenhydrate besser verstoffwechseln können. Und wenn Kohlenhydrate gut vom Organismus aufgenommen werden, misst man im Blut geringere Glukoseausschläge.
Fazit: So gesund ist Schokolade wirklich
Wie immer gilt also die Regel: Genuss in Maßen macht nicht dick.
Aber hilft Schokolade nun beim Abnehmen? Auf jeden Fall. Genauer gesagt: der Kakao in der Schokolade. Wer gerade auf Diät ist, der sollte eine Schoki mit einem möglichst hohen Anteil Rohkakao (mind. 70 Prozent) und relativ wenig Zucker in den Einkaufswagen legen. Denn das pflanzliche Fett stabilisiert den Blutzucker und verhindert Heißhunger.